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Himmelfahrt 2010


Die Lok-Familie zum Vatertag

Die Lok-Gemeinschaft
Familie Lok

Bereits um 08:10 Uhr fanden sich die ersten Teilnehmer unseres Familienwandertages am Bahnhofsvorplatz ein. Die Macht der Gewohnheit hatte in diesem Jahr keine Chance. Als nur einige wenige Wanderer sich am Haupteingang einfanden, kam die Erleuchtung - Treffpunkt ist im Tunnel und siehe da, die Lok-Gemeinschaft wuchs. Um neun Uhr nahmen 30 Wanderfreunde den Zug nach Schönau an der Hörsel. Der Ein oder Andere entledigte sich seiner Mitbringsel bereits nach ertönen des Abfahrtssignals, so dass die Zugfahrt lustig und vor allem kurzweilig verlief.

In Schönau angekommen, gab Wanderführer Bernd den Tagesablauf bekannt und los ging die erste Etappe. Nach 20 Metern (kein Scherz) Fußmarsch haben wir unser erstes Ziel erreicht - das „Tor zum Hörselberg" den Gasthof Zapfengrund. Der Bratwurstrost war bereits angeheizt, die Zapfanlage im großen Biergarten funktionierte auch schon. So stand unserer ersten Rast nichts im Wege. Bei Bierchen, Rostbratwurst und Glühwein (Ü 60) ging die Pause schnell vorbei. Noch schnell einen Blick ins Heuhotel geworfen, probegelegen und dann ging es auf die zweite Etappe.

Unser Ziel, welches sich unterhalb des "Großen Hörselberges" befindet, war das "Jesusbrünnlein", eine gefasste Quelle. Auf deren Marmorplatte ist die von Adolf Bube 1837 in Verse gefasste "Sage vom Schäfer" zu lesen. Vor allem Fruchtbarkeitskulte wurden hier wahrscheinlich zelebriert, die die nach der Christianisierung hier ansässigen Menschen in kirchliche Feste umgewandelten hatten. Manche wissen was ich mit dem letzten Satz meine. Unterhalb der Quelle gab es reichlich Sitzgelegenheiten, die wir nach dieser Etappe nutzten um eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Familie Weiß konnte auch endlich Ihren „Ballast" an den Mann bringen, um für die nächste Etappe - den unermüdlichen Anstieg zum Hörselberg - gewappnet zu sein.

Wir nehmen dazu den Weg über die "Venushöhle". Diese Höhle ist es, die früher einst Hörselloch genannt, in der Sage der Eingang zum Fegefeuer oder zum Liebesschloss der Männerverführerin Venus darstellt. Richard Wagner hat die hier spielende Legende vom Ritter Tannhäuser, der im Liebesschloss der Frau Venus so manche amouröse Stunde verlebte, in einer der schönsten Opern verewigt. Die Höhle selbst ist eine kleine schmale Kluftspalte im Kalkstein, die manche Abendteurer erkunden wollten. Nach sechs Meter war jedoch Schluss und ohne die Unterstützung der Handys von Patrick und Jan wären wir vielleicht auch nicht so weit gekommen. Da sonst auch nichts Spannendes in der Höhle zu sehen war, wurde nach ein paar Schnappschüssen im Dunkeln, der weitere Anstieg gemeistert.

Nach dem „beschwerlichen" Anstieg wurden wir mit einer herrlichen Aussicht über den Thüringer Wald belohnt. Dies gab uns Anlass zu einer kurzen Rast. Endlich mal Zeit um sich zu unterhalten, die Aussicht zu genießen oder sich weiter vom Mitgebrachten zu entledigen. Als wir wieder zu Kräften gekommen sind, ging es weiter. Wir wollten mehr. Unser nächstes Ziel - das Hörselberghaus.

Hier angekommen konnten wir sehr schnell feststellen - wir waren nicht die einzige Wandergruppe an diesem Tag. Dies spiegelte sich auch am Bratwurststand und den besetzten Tischen wieder. Da wir Tischtennisspieler sind und ein gutes Reaktionsvermögen vorausgesetzt wird, dauerte es auch nicht lange und wir hatten eine Tafel an der fast alle Platz nehmen konnten um eine richtige Pause einzulegen. Dies ist allerdings die wichtigste Pause, denn es ist die Mittagspause. Die Chance nutzten viele LOKler sich zu beteiligen, dass der Tisch reichlich gedeckt werden konnte. Vom Bier aus der praktischen Plastikflasche, über Salamiecken, Stracke- und Knackwürsten, Brot, Brötchen bis hin zu Eiern, die mit Rotwein Fleur de Sel veredelt wurden, lies unsere Mägen Beifall schlagen.

Frisch gestärkt und ausgeruht gingen wir nun unsere letzte Etappe an. Der Abstieg nach Sättelstädt zum alten Pfarrhof. Der Weg hatte es aber in sich. Nachdem wir unser obligatorisches Erinnerungsfoto geschossen hatten, ging es weiter Richtung Etappenziel. Wir konnten schon den Duft der Bratwürste riechen und hatten das Ziel bereits vor Augen - aber wir standen vor einem fast unüberwindbaren Hindernis. Eine Autobahnbrücke der alten A4 wurde gesprengt. Einziges Ziel der Sprengung: uns so den kürzesten Weg zum Ziel zu versperren. Aber nicht mit uns. In drei Gruppen bewiesen wir dem Sprengmeister, dass man immer noch über oder auf Abwegen das Hindernis meistern konnte. Ein paar Meter noch und wir hatten es geschafft.

Angekommen bei Herrn Meißner im alten Pfarrhof bereiteten wir uns im Biergarten auf unsere Heimfahrt vor. Denkste. Conny und Uwe wurden auf die Venusgrotte aufmerksam. Nach Höhle nun Grotte. Doch diese entpuppte sich als Weinkeller, den wir gleich in Beschlag nahmen. Beim geselligen Beisammensein haben wir hier wohl unseren längsten Aufenthalt gemacht. Erschwerend kam hinzu das der Wirt mit seinen spaßigen Einlagen und drei plötzlich auftauchende Musiker uns an der Heimfahrt hinderten. Es war wohl der geselligste Teil eines hervorragend organisierten Wandertages durch Bernd.

Die Schlussbesprechung hielten wir beim gemütlichten Abendessen in der Willy B. Bar in Erfurt, wo der Tag mit all seinen Höhepunkten ausgewertet wurde.

Bericht und Bilder: Uwe Methfessel