Die Jahre 1927 – 1945
Eine schwierige Zeit. Deutschland war nach dem ersten Weltkrieg wieder auf einem steigenden Ast. Die Wirtschaft war noch nicht berauschend, aber das Sportgeschehen ließ einiges vergessen. Viele Vereine wurden neu gegründet. So auch der Reichsbahn-Turn- und Sportverein.
56 Sportkameraden trafen sich am 1. März 1927 in der Turnhalle am Johannesplatz (es war ungefähr der Standort, wo heute der VfB Grün-Weiß seine Räumlichkeiten hat). Ehrengast war der damalige Präsident der Reichsbahndirektion (Name unbekannt), der neben den Sparten Turnen und Faustball, auch unseren Fußball in den Trainings- und Wettkampfbetrieb aufnahm. Dazu diente bis 1957 der Sportplatz an der Wendenstraße. Leider sind keine Aufzeichnungen von Spielergebnissen in irgendeinem Archiv bis 1948 gefunden worden. Dazu beeinflusste von 1939 bis 1945 der Zweite Weltkrieg wesentlich den Spielbetrieb, der in den Jahren 1943 bis 1945 sogar völlig zum Stillstand kam.
Der Sportplatz in Daberstedt, damals dachte noch keiner daran, dass dieser eines Tages die Wirkungsstätte der Lok wird, entstand Anfang der 20er Jahre. Zwischen Schmiedestraße (heute die Jenaer) und der Thielenstraße (heute die Wilhelm-Busch-Straße), wurde ein recht großes Areal angelegt. Dazu waren noch zwei Spielwiesen hin zur Bitscherstraße (heute sind dort alles Gärten an der Hans-Grundig-Straße), sowie einer Laufbahn von 120 Meter auf der Seite zum Grenzweg (heute die Häßlerstraße). Im Januar 1925 lagen Pläne vor, dass um den Sportplatz eine Kleingarten-Daueranlage im Daberstedter Feld errichtet werden soll. 1927 mit einem Kostenvoranschlag von 130000 Reichsmark beantragt. Dieser wurde dann auch genehmigt, ob es bei dieser Summe blieb ist nicht bekannt. Sportring Erfurt e.V. (gegründet 1897) übernahm am 8. Oktober 1926 das Gelände. Doch die Spielwiese entfiel und sie mussten das Gelände schon wieder im November 1927 verlassen. Dafür kam der Verein für Turnen- und Rasenspiele Erfurt 1900. Aber auch er nur bis Mai 1930 auf dem Gelände, übernahm wieder Sportring Erfurt in Daberstedt das Gelände als Nutzer. Dass jemand hier seine sportlichen Aktivitäten weiter ausübte, beweisen Unterlagen über Sanierungen im April 1930. Unter anderem die Zuschauerstufen, ja es gab eine kleine Stehtribüne, am Vorplatz Osteingang (jetzt der Kunstrasen).
Nach Kriegsende bemühten sich all die, die die grausame Zeit überstanden hatten schnell wieder um die Wiederaufnahme des Sportbetriebes. 88 Mitglieder trafen sich am 1. Oktober (Ort ist nicht bekannt) und aus dem alten Namen Reichsbahn-Turn- und Sportverein, entstand die SG Reichsbahn. Man kehrte zurück an die alte Wirkungsstätte an der Wendenstraße. Doch richtig ging der Spielbetrieb für die Fußballer erst 1949 wieder los. Auch auf dem Sportplatz in Daberstedt mit der damaligen BSG Einheit Mitte.
Vorstandssitzung 1933 des Reichsbahn- Turn- und Sportvereins
Sportplatz 1938 in der Tiergartensiedlung